Dreibacken-Einlagen
und Antivarus-Schuhe
Beides sind Hilfsmittel, die das in der Orthopädie oft benutzte
Dreipunktprinzip verwirklichen und eine passive Korrektur anstreben. Es wird von
fußinnenrandseitig ein Korrektur-Druck am Fersenbein und am körperfernen Ende
des 1. Mittelfußknochens angesetzt, sowie ein Gegenhalt von fußaußenrandseitig
am Cuboid. Dieses sind die richtigen Korrektur-Punkte für den Sichelfuß. Es ist
richtig, daß man den Klumpfuß selber
eigentlich so nicht korrigieren kann; hierfür müßte man den Fuß gegen das
Sprungbein nach außen drehen. Oft ist aber beim Klumpfuß eine
Sichelfuß-Komponente mit inbegriffen und die kann dann mit solchen
korrigierenden Hilfsmitteln angegangen werden. Die maßgefertigte
Dreibacken-Einlage ist diesbezüglich wirksamer als der Antivarusschuh nach
meiner Erfahrung. Daß sie den Abrollvorgang in gewisser Weise behindert ist
richtig, diesen (leichten) Nachteil muß man eingehen, um die Korrekturwirkung zu
erzielen.
Probleme: 1. So eine
Einlage ist technisch nicht ganz einfach, jedenfalls habe ich schon viele
gesehen, die nicht gut korrigierten oder scheuerten etc. 2. Es ist
nicht einfach, für solche voluminösen Dreibackeneinlagen geeignete Schuhe zu
finden. 3.
Kleinkinder tragen außer direkt im Winter die meiste Zeit überhaupt keinen
festen Schuh (z.B. im Haus), so daß oft nur geringe Tragedauern zustande
kommen.
Oft hört
man, solche Hilfsmittel würden „gar nichts bringen“. Richtig daran ist, daß sie
eine eigentlich notwendige Operation nicht ersetzen können oder eine schlechte
wiedergutmachen. Es gibt aber aus der praktischen Erfahrung heraus durchaus oft
Zustände, wo – mehr im Sinne der Wachstumslenkung – teilflexible Spielräume
hiermit ausgenutzt werden können und ich habe bei richtiger Indikation durchaus
Effekte
gesehen.
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