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Natürlich kamen auch manchmal negative Bemerkungen, vor denen man auch Angst hat, deswegen versteckt man den Fuß auch oft, aber Leute, die es nicht wissen, sehen das Handicap meistens nicht mal. Mit 21 stellte ein Orthopäde dann fest, daß sich im Laufe der Pubertät eine Beinverkürzung links von 2,5 cm. ausgebildet hatte, außerdem bescheinigte er mir HWS-LWS-Syndrom, Skoliose u. a. und empfahl mir einen Behinderten-Ausweis zu beantragen, was ich im Sommer 91 dann auch beim Versorgungsamt tat. Ein vom Amt bestellter Orthopäde begutachtete noch einmal den Fuß, und schlußendlich erhielt ich einen Schwerbehinderten-Ausweis mit 50%. Dieser bringt mir hauptsächlich steuerliche Vorteile. Vorlegen tue ich ihn nirgends, mein Arbeitgeber hat eine Kopie für den Schwerbehindertenausleich seiner Firma und das war es. Die Vorteile des Schwerbehinderten-Ausweises sind lt. Merkblatt: bevorzugte Einstellung, besondere Hilfen im Arbeitsleben, Zusatzurlaub von einer Woche, besonderer Kündigungsschutz.

Heute im Alter von 32 Jahren muß ich sagen, dass ich mittlerweile Probleme mit langen Fußmärschen  habe, manchmal auch Schmerzen, wenn ich nicht richtig auftrete (auf dem Spann oder im Narbenbereich). Die Entscheidung für ein Kind fiel uns doch schwer, ich habe immer gesagt, ich möchte keine Kinder, will das ganze keinem Menschen zumuten, aber irgendwann wird man ja erwachsen und da wurde mein Kinderwunsch stärker. Mein Mann hatte  Angst, ein KF-Kind zu bekommen, aber ich konnte ihn überzeugen, dass davon nicht die Welt untergeht und es weit schlimmeres gibt. Wir machten eine genetische Beratung, die gut ausfiel. Aber im 7. Monat wurde beim US festgestellt, dass unser Kind doch einen KF haben wird. Natürlich waren wir geschockt, mein Mann hatte  Angst „wird unser Sohn laufen können, fußballspielen? etc.“, aber ich konnte ihn beruhigen. Heute wollen wir unseren Sohn nicht missen. Unser zweites Kind, Sophie, hat keinen KF, obwohl ich damit gerechnet hatte.

Fazit: Klar verwünsche ich meinen KF oft, aber mein Leben ist trotzdem lebenswert und ich sage immer, es gibt wesentlich schlimmeres als einen KF, denn damit kann man leben.

Berlin, 2. April 2001 von Tina

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