Die Nachtversorgung ist wieder oberschenkelhoch mit einer Kniebeugung je nach
Alter von 30-90°. Für die Korrektur des Fußes gelten die gleichen Richtlinien
wie für die Säuglingsbehandlung. Die genaue Ausführung und Korrekturwirkung wird
vom Arzt bestimmt. Bei Abschluß der Behandlung wird auch hier eine
Einlagenversorgung und gegebenenfalls Antivarus-Schuhe notwendig
sein. Anmerkung zu Orthesen nach Nancy Hylton und
propriozeptive EinlagenBeide Versorgungen sind nicht unumstritten! Die Wirkungsweise
dieser Hilfsmittel sind nicht wissenschaftlich erwiesen. Es gibt nur sehr wenig
Ärzte und Techniker die größere Erfahrungen mit diesen Hilfsmitteln bei der
Therapie von Klumpfüßen haben. Meine persönliche Meinung zu diesem Thema ergibt
sich aus der Komplexität der Fußfehlstellung. Arzt,
Techniker und Physiotherapeut müssen wissen wann welche Versorgung angezeigt
ist. Ein ausgeprägter Klumpfuß ist mit propriozeptiven Einlagen wie z.B. nach
Jahrling nicht zu versorgen. Gute Einsatzmöglichkeiten sehe ich hier bei der
Nachbehandlung bei Sichelfüßen (Restadduktus) und innenrotierten
(innengedrehten) Gangbild. Ich bin von den Einlagen nach Jahrling und der
Orthesen nach Nancy Hylton überzeugt, aber alles zur rechten Zeit. Der fehlende
wissenschaftliche Beweis ist meiner Meinung nach ein Politikum und kann nur
wirklich erbracht werden, hätte man genetisch gleiche Patienten (Zwillinge) mit
genau der gleichen Erkrankung. Ein Kind wird versorgt, das andere nicht. Würde
man tatsächlich Zwillinge finden, wäre diese Studie mit sicherlich nur wenigen
Kindern nicht sehr aussagekräftig. Auch anerkannte Therapieformen wie das
physiotherapeutische Behandlungskonzept nach Bobath oder das nach Vojta sind
nicht wissenschaftlich erwiesen, werden aber von den Krankenkassen
bezahlt. |