Die
Idee, den Klumpfuß durch ein mechanisches Gerät zu korrigieren, ist nicht neu,
aber ein, wie auch immer geartetes mechanisches Gerät, kann alle Bestandteile
der Klumpfuß-Deformität nie vollständig korrigieren. Nach erreichter
konservativer oder operativer Korrektur der Klumpfuß-Deformität sind Schienen
allerdings unentbehrlich, um die korrigierte Stellung zu
halten.
Prinzipiell
sollten Funktions- und Lagerungsschienen unterschieden werden.
Lagerungsschienen
Es ist
notwendig, die Füßchen während der ersten zwei Jahre bis zur Erreichung eines
befriedigenden Muskelgleichgewichtes, mindestens aber bis zur Steh und
Gehfähigkeit mit formerhaltenden Nachtschienen zu sichern.
Heutzutage
angewandte Lagerungsorthesen sind als Oberschenkelschienen gefertigt.
Gemeinsames Prinzip ist die sichere Fixierung der Ferse, die aber bei kleinen
Kindern auch den Schwachpunkt der Orthese darstellt. Die Schienen werden bei
rein konservativem Vorgehen für zwei bis drei Monate rund um die Uhr und danach
bei Nacht für zwei bis vier Jahre getragen. Die Orthesen sollten den Fuß in ca.
70 Grad Außenrotation halten, um ein Wiederauftreten der Fußfehlstellung wirksam
zu verhindern. Das obere Sprunggelenk sollte in sog. Dorsalflexion stehen um dem
Spitzfußrezidiv entgegenzuwirken. Die Orthesen werden im allgemeinen gut
toleriert.
Tagsüber
werden knöchelhohe Konfektionsschuhe empfohlen, da sie dem Knöchel eine gute
Stabilität verleihen. Obwohl Schuhaußenranderhöhungen und -verbreiterungen von
vielen Orthopäden gutgeheißen werden, sind sie unnötig, wenn der Fuß gut
korrigiert wurde, und ineffektiv, wenn dies nicht der Fall ist. |