Die Intensivierung der Bewegungstherapie hat verschiedene
Vorteile: Anwendung
kleinerer Kräfte, damit Reduzierung der Verletzungsgefahr der noch weichen
Strukturen, Verbesserung der Knorpelernährung, Verbesserung
der Beweglichkeit, Reduzierung
der Muskelschwäche, Schmerzminderung
Die
Qualität dieser etwa zehn Jahre alten Therapie wird an manchen Zentren als
vergleichbar einer Operation angesehen, da über deren intensive Anwendung bei
etwa der Hälfte der behandelten Kinder eine Operation vermieden werden konnte.
Bei der anderen Hälfte konnte durch die mobilisierende Therapie die
Ausgangsstellung vor der korrigierenden Operation erheblich verbessert und damit
die Ausdehnung des Eingriffs reduziert werden. Die Behandlung des Klumpfußes mit
der Bewegungsschiene ist wirksam und risikoarm, trotzdem handelt es sich um
keine Wundertherapie. Unabdingbare
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anwendung sind ein nicht zu rigider
(steifer) Fuß, eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern und regelmäßige ärztliche
Kontrollen.
Technische Durchführung Die von Kinetec®
entwickelte Bewegungsschiene verfügt über eine Kunststoffplatte, auf welche der
Fuß mittels hautfreundlichem Pflaster in physiologischer Stellung fixiert wird.
Über einen Computer kann das Bewegungsausmaß individuell ein- bis
dreidimensional eingestellt werden. Die Schiene bewegt dabei nur den Fuß. Die
Behandlung läuft in den Ruhephasen des Säuglings und kann entweder 3 mal täglich
für 30-50 Minunten oder nachts über acht bis zehn Stunden für mehrere Monate
eingesetzt werden. Psychische Auswirkungen durch den nächtlichen Einsatz sind
nicht zu befürchten und auch bei keinem der bisher behandelten Patienten
nachgewiesen worden. Bei geringem Widerstand des Fußes fährt die
Bewegungsschiene sofort wieder in die Gegenrichtung so daß Verletzungen
vorgebeugt wird. Im Rahmen eines kurzdauernden stationären Aufenthaltes sollten
die Eltern mit der Bedienung der Schiene vertraut gemacht werden. Die weitere
Behandlung erfolgt anschließend zu Hause unter engmaschiger Kontrolle der
behandelnden Ärzte und Krankengymnasten. Die
richtige Befestigung des Fußes (Abb. 5), insbesondere der Ferse an der Schiene
ist eine Voraussetzung für den Therapieerfolg. Wird der Fuß zu locker befestigt
ist die Behandlung ineffektiv, bei zu strammer Befestigung können Hautprobleme
entstehen. Wichtig ist auch die konsequente Überprüfung des Therapieerfolges,
damit ggf. die Indikation zu operativem Vorgehen gestellt werden kann.
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